Sicherheit vor Kabelbrand: Haushaltsgeräte richtig anschließen

Feuerwehr rückt zu Kabelbrand-Einsatz aus

Die Feuerwehr muss immer öfter zu Bränden ausrücken, die durch einen Kabelbrand verursacht wurden (Bild: wagg66, sxc.hu)

In jedem Haushalt sind viele Elektrogeräte gleichzeitig aktiv. Unterhaltungselektrogeräte, wie z.B. Fernseher und Stereoanlagen verbrauchen fortwährend Strom, auch wenn sie nicht gerade aktiv sind. Ebenso zählen die Haushaltsgeräte zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Jedes Jahr gibt es viele Brände in Folge von falsch angeschlossenen Elektrogeräten. Hier nun eine kurze Erklärung warum es gefährlich ist Elektrogeräte unbedacht anzuschließen und wie man sich vor Kabelbrand schützen kann.

Watt und Stromstärke von Elektrogeräten

Jeder, der sich schon einmal ein elektrisches Haushaltsgerät gekauft hat, hat an diesem Gerät ein Typenschild vorgefunden auf dem mindestens folgende Angaben zu lesen waren. Nennleistung oder Leistungsaufnahme und Betriebsspannung. Bei den meisten Geräten steht noch mehr drauf aber diese beiden Angaben stehen auf jeden Fall dabei. Natürlich sollte auch das Energielabel nicht außer acht gelassen werden. Damit wir die Leistung und Stromstärke ermitteln können, stehen sie auf jedem Gerät. Die genaue Formel zur Leistung und wie man Watt in Volt umrechnet, findet ihr in diesem Artikel.
Manchmal wird Watt auch in kW angegeben. Die Angabe kW heißt soviel wie Kilowatt. Kilo ist ein anderes Wort für „das Tausendfache“. Ein Kilogramm sind zum Beispiel 1000 Gramm usw. 1 Kilowatt bedeutet also 1000 Watt.

Wozu benötigt man den Wert?

Die Leistungsangabe auf dem elektrischen Gerät ist wichtig weil man mit dessen Hilfe den zu erwartenden Stromfluss berechnen und den Kabelquerschnitt sowie die Sicherungsstärke schon bei der Elektroinstallation berücksichtigen kann. Auch hier soll mit Hilfe eines Beispieles kurz auf eine solche Berechnung eingegangen werden.
Die Steckdosen, die jeder zu Hause vorfindet, liefern 230 Volt. Diese 230 Volt sind in Deutschland festgelegt und dürfen vom Energieversorger höchstens um 10% kurzzeitig über- oder unterschritten werden. Mit diesen 230 Volt und der Leistungsangabe auf dem Elektrogerät, kann man nun den zu erwartenden Strom ausrechnen. Ein Wasserkocher hat zum Beispiel 2000 Watt bzw. 2 kW. Da die Leistung ja das Produkt aus Spannung und Strom ist, kann man mit Hilfe von Umstellung sagen, dass der Strom der Quotient aus der Leistung geteilt durch die Spannung ist. 2000 Watt geteilt durch 230 Volt = 8,6 Ampere.
Hat man also das Problem, dass beim Einschalten des Wasserkochers die Sicherung abschaltet, so ist der fließende Strom für diese Sicherung zu hoch.
Abhilfe kann in diesem Fall nur eine Elektrofachkraft schaffen.

Wann sollte man besonders aufpassen?

Wenn die Sicherung häufig rausfliegt, kann das auf ein Sicherheitsrisiko hindeuten. Zudem schwankt die Spannung in Haushaltsgeräten und oft auch PCs sehr stark. Wenn bei laufendem Betrieb die Sicherheit rausfliegt, sind Schäden an Elektrogeräten möglich. Außerdem besteht hier ein Sicherheitsrisiko durch erhöhte Kabelbrandgefahr, denn wenn die Leitungen nicht für so große Mengen an Strom ausgelegt sind, erhitzen sie sich sehr stark. Der Grund: Elektronen rasen mit hoher Geschwindigkeit durch die Leitung. Dabei prallen sie auf Elektronen und kleinste Teilchen des Leitdrahts (meist Kupfer) und setzen beim Aufprall Energie frei. Diese Energie nehmen wir als Wärme wahr – Je mehr Strom durch die Leitung fließt, umso wärmer wird das Kabel. Das ist übrigens auch der Grund, warum man Mehrfachsteckdosen niemals hintereinanderschalten sollte. Wenn die Stromleitung oder das Stromkabel einer Verlängerungssteckdose nicht richtig verlegt wurde und beispielsweise an einigen Stellen verknotet ist, erhitzen sich diese Stellen noch stärker und der Wärmeabfluss wird noch stärker eingeschränkt. In diesem Fall herrscht eine akute Gefahr vor Kabelbrand.

Was kann ich zur Vorbeugung tun?

Was kann man tun?

  1. Mehrfachsteckdosen sollten niemals hintereinander geschaltet werden.
  2. Stromverbraucher sollten im Haus verteilt werden. Wenn möglich, sollten die Geräte an verschiedene Stromkreisläufe angeschlossen werden. In Zimmer, wo Starkverbraucher stehen, wie z.B. der Küche, sollten keine weiteren Geräte betrieben werden.
  3. Stromfresser, wie z.B. 30 Jahre alte Elektrogeräte verbrauchen sehr viel Strom und sollten ausgetauscht werden.
  4. Zum Schutz von Elektrogeräten kann man einen Spannungsregler zwischenschalten, der dafür sorgt, dass die Spannung im Gerät gleichbleibt.
  5. Schließlich sollte die Gesamtstromstärke von Geräten ausgerechnet und mit den im Haus verlegten Leitungen und Mehrfachsteckdosen abgeglichen werden.